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Verfolgung und Widerstand

Am 5. Mai setzte der AGN seine Tradition der seit 2007 in unregelmäßigen Abständen durchgeführten „Antifaschistischen Stadtrundgänge“ fort. Ziel der Stadtrundgänge ist es, an Verfolgung und Widerstand in der Zeit des Nationalsozialismus in Horn zu erinnern. Diesmal handelte es sich um eine interne Veranstaltung des AGN, die nicht beworben worden war.

Wie bereits beim ersten Antifaschistischen Stadtrundgang im Jahr 2007, trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Marktplatz in Horn, wo sie von Gerd Detering begrüßt wurden, der einen kurzen Überblick über die Zielsetzung und den Ablauf des Stadtrundgangs gab. Auf verschiedenen Stationen in der Innenstadt von Horn wurde an Verfolgung und Widerstand erinnert, in den Straßen und vor den Häusern, in denen die betroffenen Menschen lebten.

Stationen waren unter anderem die Rückseite des Rathauses, die Ecke Domensoot/ Heerstraße, das alte Spritzenhaus an der Leopoldstaler Straße, Blanks Eck (Ecke Leopoldstaler Straße/ Mittelstraße), die alte Synagoge und schließlich die Gedenktafel am Gebäude der Stadtbücherei „Julie Hirschfeld“ in der Mittelstraße.

Gern bieten wir auf Anfrage auch zusätzliche Stadtrundgänge für Gruppen (beispielsweise Schulklassen) durch. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte unter info@arbeitskreis-gegen-nazis.de!

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Keine „kritische Berichterstattung“

Ditmar Ahrweiler vom Arbeitskreis gegen Nazis äußert sich in einem Leserbrief in der LZ kritisch über die Berichterstattung über ein vom rechts-extremen YouTuber Tim K. geplantes Bikertreffen. Wir dokumentieren den Wortlaut des Briefes, wie er der Lippischen Landeszeitung zugegangen ist.

Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte veröffentlichen Sie doch den folgenden Leserbrief in Bezug auf Ihre Berichterstattung in der Ausgabe vom Donnerstag, den 18.4.2024 „MC Brothers Guard startet diesmal in Barntrup“.

Am Sonntag, den 14.4. war eine Veranstaltung für „Demokratie und Freiheit“ in Horn. Bei dieser waren die Bündnisse „Blomberger Bündnis“, „Omas gegen rechts“, AGN e.V. und die Fromhauser Initiative für ein „Gewaltfreies und respektvolles Miteinander“, sowie die evangelischen Kirchengemeinden Horn, Leopoldstal und Bad Meinberg vertreten, sowie der Stadtsportverband.


Ankündigung der Veranstaltung und auch die Berichterstattung befanden sich im Lokalteil. Die freie Redakteurin ist nach der Hälfte der Veranstaltung schon gegangen. Von den Störungen durch Rechtsextreme hatte die Berichterstatterin nichts mitbekommen, sodass eine Nachbereitung per Telefon stattfand. Dieser Nachbericht war ebenfalls im
Lokalteil. Da ist auch nichts auch nichts gegen einzuwenden, wenn die verantwortliche Redaktion solchen Veranstaltungen nur den „Lokalcharakter“ zuspricht. Da muss man mit leben.

Im krassen Gegensatz hierzu dann der 18.4 auf Seite 9. Der „Freiheitskämpfer“ Tim Kellner erhält eine sehr gut platzierte kostenlose Werbung für seine Veranstaltung. Sogar ein Gruppenfoto ist vorhanden, welches die „harten Kerle“ zeigt. Der Artikel verbreitet den Charme einer Vorberichterstattung über ein Treffen eines Heimatvereins. So verharmlost wird Tim K präsentiert. „In seinem verhinderten Clubhaus…“ verschweigt, dass dies aus berechtigen Anliegen von Kommune und den Bürgern von Tintrup erfolgt ist. Die Krone erhält Tim K dann, indem aus seinem Werbevideo zitiert wird: „ Die Lokalpolitik hat infolge der Kampagne gegen Andersdenkende erreicht, dass hart arbeitende und steuerzahlende Männer zurück in den Rotlichtbereich gedrängt werden“. Geht es noch: Das lässt der Autor völlig unkommentiert. Das lässt uns vom Arbeitskreis gegen Nazis fassungslos zurück.

Wie kann diese Berichterstattung es zulassen, dass dieser rechte Youtuber, sich so unkommentiert präsentieren kann und noch die Opferrolle so stehen lassen. Herr Kellner ist kein Opfer einer wehrhaften Gesellschaft, sondern ein Opfer seiner Selbstvermarktung in der rechten Szene. Opfer sind allemal die Frauen, die er laut eigener Aussage ja ausbeutet und die, welche, seinen permanenten Spendenaufrufen auf den Leim gehen.

Und auch die Bürger von Tintrup, denn für diese hat er keine Wertschätzung. Er präsentiert sich mit seinem Ortschild“ TimTrup“. Das sagt alles, er hält sich für den „König von Tintrup“ und Sie geben ihm die Plattform hierfür.


Eine kritische Berichterstattung sieht anders aus.

Ditmar Ahrweiler
Arbeitskreis gegen Nazis e.V.

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Emilys Rede

Ein Redebeitrag anlässlich der Veranstaltung „Demokratie leben“ hat die Besucherinnen und Besucher besonders bewegt. Die zu diesem Zeitpunkt noch 11-jährige Schülerin Emily sprach als erste Rednerin nach der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Jimmy Ahrweiler vom Arbeitskreis gegen Nazis. Nachfolgend dokumentieren wir Emilys Rede und geben den Originaltext, den sie für die Veranstaltung am 14.04. verfasst hat, hier wieder.

Hallo ich heiße Emily und besuche die 6 Klasse am Gymnasium Horn bad-Meinberg. Ich möchte darüber erzählen was neulich in meinem
Geschichtsunterricht passiert ist. In den Nachrichten ging es ja zu dem Zeitpunkt um diese Gruppe die sich heimlich getroffen hat und der
Meinung sind , dass die Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland gehen sollen. Darüber haben wir uns unterhalten. Dann
hatte meine Lehrerin die ganze Klasse gefragt wer denn Familie aus einem anderen Land hat oder selber aus einem anderen Land kommt. Die konnten dann freiwillig die Hand heben. Und es war überraschend, denn alle Kinder und ich selber auch bis auf 2 haben sich gemeldet. Und dann denke ich mir wie schlimm es wäre wenn es passieren würde. Denn in allen Berufen gibt es ja auch Menschen mit Migrationshintergrund und bei so einem Beruf wie Zum Beispiel Arzt oder Ärztin wäre das nicht so gut. Ich glaube auch ,das vielen Menschen gar nicht bewusst ist wie viele Personen einen Migrationshintergrund haben.

Ich weiß zwar noch nicht so viel über die Demokratie aber eins weiß ich und zwar , dass ich nicht dafür bin, dass Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland gehen. Denn dann würde ich viele Freunde verlieren. Was wäre mit meiner rumänischen Mama, meinem Bruder und mir, müssten wir dann vielleicht auch gehen. Ich möchte das nicht. Ich bitte Euch alle helft dabei das dies keinem Menschen passiert.

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Eine Kundgebung für die Demokratie

Vor dem Rathaus in Horn versammelten sich etwa 200 Menschen

Am 14.04.2024 versammelten sich auf dem Marktplatz in Horn rund 200 Menschen, um ein Bekenntnis für eine wehrhafte Demokratie abzulegen. Auf Initiative des Arbeitskreises gegen Nazis hatten der Stadtsportbund Horn-Bad Meinberg, HBM chribal, die Schülervertretung des Gymnasiums Horn, die Omas gegen Rechts aus Detmold und das Blomberger Bündnis zur Teilnahme aufgerufen.

In ihren Beiträgen betonten die Sprecherinnen und Sprecher die Notwendigkeit, die Demokratie gegen ihre Feinde zu verteidigen. Begrüßt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Versammlung  von Jimmy Ahrweiler vom Arbeitskreis gegen Nazis. Kurze Redebeiträge verschiedener Rednerinnen und Redner wechselten sich mit Musik der großartigen „Buschmusik“ aus Detmold ab, die die Kundgebung durch ihre mitreißenden Darbietungen bereicherten. Bewegend waren insbesondere die Worte der 11-jährigen Emily, die berichtete, welche Auswirkungen die von Rechtsextremisten angestrebte Deportation von Menschen mit Migrationshintergrund für sie und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler haben würde. Emilys Rede dokumentieren wir in einem eigenen Beitrag. Weitere Sprecher waren Andree Dietrich vom Stadtsportverband Horn-Bad Meinberg, Pfarrer  Matthias Zizelmann von der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Horn, ein Aktiver vom Blomberger Bündnis und abschließend Gerd Detering vom Arbeitskreis gegen Nazist, der betonte, dass Demokratie Inhalte benötigt und „nicht überall wo Demokratie drauf steht auch Demokratie drin ist.“

Die Veranstalter zogen eine positive Bilanz: Mit der Unterstützung von Mitstreitern aus der Region konnte an diesem Sonntag ein deutliches Zeichen für die Demokratie gesetzt werden. Zum Erfolg haben sicher auch die günstigen Rahmenbedingungen wie das sommerliche Wetter beigetragen. Ein ursprünglich vorgesehener Programmpunkt, die Errichtung einer „Mauer“ aus Schuhkartons mit Gedanken und Ideen zum Thema Demokratie auf dem Marktplatz, wurde wegen des Windes abgeändert. Die Mauer wurde im Anschluss an die Veranstaltung im Eingangsbereich des Rathauses aufgestellt.

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Kundgebung „Demokratie leben“

Veranstaltungsplakat
Veranstaltungsplakat
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Ausstellungseröffnung und Vortrag

Die gemeinsame Veranstaltungsreihe der Ev.-ref. Kirchengemeinde Horn-Bad Meinberg, des Integrationsbeirats Horn-Bad Meinberg und des Arbeitskreises gegen Nazis zum Thema Sinti & Roma und Antiziganismus startet mit einer Ausstellungseröffnung am 6. Mai und wird eine Woche später am 13. Mai mit einem Vortrag fortgesetzt.

Am 6. Mai um 17 Uhr wird im Rathaus von Horn-Bad Meinberg die Ausstellung „HinterFragen. Sinti und Roma – eine Minderheit zwischen Verfolgung und Selbstbestimmung“ eröffnet. Im Rahmen dieser Ausstellungseröffnung hören wir ein Grußwort des Horn-Bad Meinberger Bürgermeisters Dieter Krüger und einen Vortrag von Oswald Marschall vom Zentralrat der Sinti und Roma.

Am 13. Mai findet um 19 Uhr in der Burgscheune in Horn ein Vortrag von Dr. Markus End unter dem Titel „‚Armutszuwanderung‘? Anmerkungen zu einer antiziganistischen Hetzkampagne“ statt. Der Vortragende ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin und Vorsitzender der Gesellschaft für Antiziganismusforschung.

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Gedenkfeier zum 27. Januar in Detmold

Veranstaltungsreihe der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Detmold

Unter dem Titel „GeDENKeMAL – und wie gedenkst du?“ richtet die Geschwister-Scholl-Gesamtschule die diesjährige zentrale Gedenkfeier zum 27. Januar aus. Pandemiebedingt findet die Gedenkfeier online statt.

Informationen zu den Veranstaltungen, die im Zeitraum vom 26.01. – 23.03. stattfinden, gibt es hier:

https://www.detmold.de/index.php?id=120

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Gedenkfeier auf dem Jüdischen Friedhof in Horn

Seit dem Ende der 1980er-Jahre wird mit einer kleinen Feier an die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten und zu Tode gebrachten jüdischen Bürgerinnen und Bürger der alten Stadt Horn und der inzwischen eingemeindeten umliegenden Orte gedacht. Ort der Gedenkfeier ist der Jüdische Friedhof in Horn; die Feier findet am Volkstrauertag statt, in diesem Jahr also am 14. November.

Es handelt es sich um eine Veranstaltung der Stadt Horn-Bad Meinberg, bei der traditionell die Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde sprechen und ein Posaunenchor spielt.

Jüdischer Friedhof Horn, Paderborner Straße

Sonntag, 14.11.2021, 12:15 Uhr

Hinweis: Männliche Besucher sollten aus Respekt und Ehrerbietung den Toten gegenüber eine Kopfbedeckung tragen.

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Geschützt: Ausstellung

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Ein Samstagvormittag in Steinheim

Nur 14 Tage nach dem Besuch einiger Freunde aus Steinheim in Horn-Bad Meinberg wurde dieser von etwa einem Dutzend Unterstützer_innen des AGN erwidert. Der Anlass war eher unangenehm; das wurde aber durch die Freude über eine gelungene Veranstaltung mehr als ausgeglichen. Nachfolgend berichten wir über unsere Eindrücke.

Derzeit arbeitet sich die AfD mit ihren Kandidaten für die Bundestagswahl 2021 durch die Region und trat dabei am 7. August in unserer Nachbarstadt Steinheim auf. Die Zivilgesellschaft nahm das nicht widerspruchslos hin und setzte mit einer beeindruckenden Gegenveranstaltung ein klares Zeichen für unsere Vielfalt.

Insgesamt vier Sprecher, darunter ein Kandidat für ein Direktmandat, hatte die AfD an diesem Samstagvormittag aufgeboten, um am Kump in Steinheim eine Wahlkampfveranstaltung durchzuführen. Bis zu 25 Zuhörende bildeten dabei ihr spärliches Publikum, das altbekannte Parolen und die immer gleichen ermüdenden Versatzstücke mit artigem Applaus quittierte.

Den Platz vor dem Kump füllten aber schließlich die weit über hundert Teilnehmenden einer anderen Veranstaltung: Organisiert von den Grünen in Steinheim stand sie unter dem Motto „Steinheim ist bunt“. Zur Teilnahme aufgerufen hatten auch die SPD und die Flüchtlingshilfe Steinheim. Ebenfalls vertreten war die CDU, die auf der Versammlungsfläche vor dem Rathaus Flagge zeigte.

Bereits im Vorfeld hatten die Grünen in ihrem Demonstrationsaufruf betont, man wolle sich auf keine Provokationen einlassen und stattdessen in „Ruhe und Frieden“ ein Zeichen gegen Rechts setzen. Und genau das trat dann auch ein: Nachdem man sich vor dem Rathaus gesammelt hatte – viele der Teilnehmenden mit einer Sonnenblume in der Hand – wanderte man dann in Grüppchen die paar Schritte hinüber zum Kump. Dort hatte mit einiger Verspätung die für 11 Uhr angekündigte Kundgebung der AfD begonnen. Das sehr überschaubare Polizeiaufgebot blieb dezent im Hintergrund – tatsächlich hätte es auch keinen Grund für ein massiveres Auftreten gegeben.

In Erinnerung bleibt eine wirklich bunte und durch und durch friedliche Veranstaltung – und das, obwohl es von Seiten der Redner der AfD keinen Mangel an Provokationen und Anlass zu Missfallensäußerungen gab. Ganz deutlich aber reichte es den Teilnehmenden der Protestveranstaltung, ihre Haltung durch Spruchbänder und Schilder zu dokumentieren und ansonsten einfach vor Ort zu sein und den Extremisten nicht den Platz um den Kump zu überlassen. Außer gelegentlichen Buhrufen, dem Anstimmen des Steinheimer Karnevalslieds „Rund um den Kump herum“ und einem Schuhwurf gab es wenig Interaktionen zwischen den Steinheimern und dem AfD-Grüppchen vor dem Kump.

Den Initiierenden und Organisierenden kann man zu dieser farbenfrohen und gut gelaunten Veranstaltung gratulieren. Den Teilnehmenden ist Dank und Respekt auszusprechen – sie haben ein Zeichen gesetzt, das weit über Steinheim hinaus wirkt. Wir brauchen
diesen Protest der Zivilgesellschaft gegen den Auftritt von Rechtsextremen auf den Straßen und Plätzen unserer Region – Steinheim hat gezeigt, wie das geht.