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Keine „kritische Berichterstattung“

Ditmar Ahrweiler vom Arbeitskreis gegen Nazis äußert sich in einem Leserbrief in der LZ kritisch über die Berichterstattung über ein vom rechts-extremen YouTuber Tim K. geplantes Bikertreffen. Wir dokumentieren den Wortlaut des Briefes, wie er der Lippischen Landeszeitung zugegangen ist.

Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte veröffentlichen Sie doch den folgenden Leserbrief in Bezug auf Ihre Berichterstattung in der Ausgabe vom Donnerstag, den 18.4.2024 „MC Brothers Guard startet diesmal in Barntrup“.

Am Sonntag, den 14.4. war eine Veranstaltung für „Demokratie und Freiheit“ in Horn. Bei dieser waren die Bündnisse „Blomberger Bündnis“, „Omas gegen rechts“, AGN e.V. und die Fromhauser Initiative für ein „Gewaltfreies und respektvolles Miteinander“, sowie die evangelischen Kirchengemeinden Horn, Leopoldstal und Bad Meinberg vertreten, sowie der Stadtsportverband.


Ankündigung der Veranstaltung und auch die Berichterstattung befanden sich im Lokalteil. Die freie Redakteurin ist nach der Hälfte der Veranstaltung schon gegangen. Von den Störungen durch Rechtsextreme hatte die Berichterstatterin nichts mitbekommen, sodass eine Nachbereitung per Telefon stattfand. Dieser Nachbericht war ebenfalls im
Lokalteil. Da ist auch nichts auch nichts gegen einzuwenden, wenn die verantwortliche Redaktion solchen Veranstaltungen nur den „Lokalcharakter“ zuspricht. Da muss man mit leben.

Im krassen Gegensatz hierzu dann der 18.4 auf Seite 9. Der „Freiheitskämpfer“ Tim Kellner erhält eine sehr gut platzierte kostenlose Werbung für seine Veranstaltung. Sogar ein Gruppenfoto ist vorhanden, welches die „harten Kerle“ zeigt. Der Artikel verbreitet den Charme einer Vorberichterstattung über ein Treffen eines Heimatvereins. So verharmlost wird Tim K präsentiert. „In seinem verhinderten Clubhaus…“ verschweigt, dass dies aus berechtigen Anliegen von Kommune und den Bürgern von Tintrup erfolgt ist. Die Krone erhält Tim K dann, indem aus seinem Werbevideo zitiert wird: „ Die Lokalpolitik hat infolge der Kampagne gegen Andersdenkende erreicht, dass hart arbeitende und steuerzahlende Männer zurück in den Rotlichtbereich gedrängt werden“. Geht es noch: Das lässt der Autor völlig unkommentiert. Das lässt uns vom Arbeitskreis gegen Nazis fassungslos zurück.

Wie kann diese Berichterstattung es zulassen, dass dieser rechte Youtuber, sich so unkommentiert präsentieren kann und noch die Opferrolle so stehen lassen. Herr Kellner ist kein Opfer einer wehrhaften Gesellschaft, sondern ein Opfer seiner Selbstvermarktung in der rechten Szene. Opfer sind allemal die Frauen, die er laut eigener Aussage ja ausbeutet und die, welche, seinen permanenten Spendenaufrufen auf den Leim gehen.

Und auch die Bürger von Tintrup, denn für diese hat er keine Wertschätzung. Er präsentiert sich mit seinem Ortschild“ TimTrup“. Das sagt alles, er hält sich für den „König von Tintrup“ und Sie geben ihm die Plattform hierfür.


Eine kritische Berichterstattung sieht anders aus.

Ditmar Ahrweiler
Arbeitskreis gegen Nazis e.V.

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